Montag, 22. Oktober 2007

Ingleton - Wandern

Nach dem letzten Wochenende mit dem speziellem Stadtausflug, habe ich es diesmal wieder mit mehr Natur versucht. Ich war wieder mit dem Hiking Club wandern und wir haben uns diesmal in Ingleton ausgetobt. Das ist nicht ganz so weit im Norden wie der Lake District, aber dünn besiedelt ist es immerhin schon. Hier ist das ganze etwas kalkiger, wodurch es hier viele Karsterscheinungen gibt. Es gibt hier auch einen Club für Höhlenerkundungen, die sich hier auch sehr gerne rumtreiben. Diesmal wollte ich es wissen, und habe mich für die sportliches Gruppe mit geplanten 25 km und 1000 Höhenmetern entschieden, aber da wir zu langsam waren, mussten wir den zweiten Gipfel dann doch auslassen und haben ein paar Höhenmeter gespart. Ansonsten gibt's wieder ganz viele Bilder.

Ingleton, Hiking


Zur Uni schreibe ich nächste Woche hoffentlich auch was, da hier dann die Reading Week ist. Theoretisch kann man da alles Zeug angucken, was man die letzten 6 Wochen nie geschafft hat.. Wie auch immer - diejenigen, die ich bisher gefragt habe, fahren einfach nur Heim. Ansonsten gibt es noch eine neue Perspektive: Ich bin in Verhandlungen mit einem Professor und werde ich hier wohl eine Projektarbeit schreiben. Damit hätte ich hier noch was richtig fetziges zu tun und könnte das wohl auch für mein Diplom verwenden.

Montag, 15. Oktober 2007

Blackpool

Ojeoje, irgendwann musste es ja mal passieren: Ich bin in einer Touristenfalle gelandet... Ich hab einfach nur gehört, dass 6 Millionen Briten pro Jahr nach Blackpool düsen und habe mir gedacht, dass es dann bestimmt ganz nett dort ist. Weit gefehlt - das Nest war ein Schuss in den Ofen. Am besten kann man es wohl mit einem vermodertem Disneyland vergleichen. Man hat hier erstmal einen sehr großen Freizeitpark und der Rest ist auch in diese Stil gehalten. Eigentlich sollte es ein See-Ausflugsort sein, aber das heißt hier nur, dass man das Meer sehen kann. Mehr ist da nicht vorgesehen. Damit hat man eine Betonpromenade mit billigsten Vergnügungsmöglichkeiten und ein drei baufälligen Piers. Als Rettung habe ich dann ein Sea Life Center entdeckt, was aber auch recht übel war. Für 15 € habe ich da eine sensationsgeile Aquarienlandschaft kennen lernen dürfen. Meiner Meinung nach sehr überbevölkert und alle 10 Meter gab es eine Hinweistafel über besondere Haifähigkeiten. Das ganze war natürlich abwechselnd im Piraten- und Tropenstil gehalten. Und dazu grausame laute Musik. Als weiteren Höhepunkt sollte es noch die Blackpool Illuminations geben - da sollte theoretisch die ganze Stadt voll toll beleutet sein. Praktisch ist es aber nur ein paar Kilometer langer Straßenzug, an dem die alles rausgestellt und an die Masten gehangen haben, was irgendwie leuchten kann. Also geschmacklos, billig und recht klein. Ich hoffe, dass ich ihr beim Angucken der Fotos das Leiden nachempfinden könnt... Also dann geh ich mal noch ein bisschen Joggen, um dieses Elend vom Wochenende zu verarbeiten. Ansonsten geht's mir aber gut und ich hab hier schon ein paar Leute zum kochen erlesener Sachen am Wochenende gefunden.

Blackpool

Mittwoch, 10. Oktober 2007

York

Da das Wochenende ja zwei Tage hat, bin ich am Sonntag auch noch nach York gefahren. Das ist ist eine recht verträumt Stadt, an der die letzten hundert Jahre recht spurlos vorbeigegangen sind. Dann gibt's natürlich auch ganz viele Kirchen. Eine Kathedrale davon ist Yorks Minster und eine der größten Europas. Die wurde erstaunlicher Weise schon 1472 nach 250 Jahren fertig gestellt und ist wahrlich gigantisch. Daher hab ich natürlich auch gleich ganz viele Fotos gemacht. Und auch nach exzessivem Löschen ist ziemlich viel zum Klicken übrig geblieben... Die Abmaße der historischen Altstadt sind recht kompakt, wodurch man gant entspannt rumschlendern kann und auch ein Kaffee möglich ist, ohne dass man was verpasst. Die Stadtmauer ist auch zum überwiegendem Teil erhalten und ich habe natürlich jedes einzelne Stück abgelaufen.

York

Dienstag, 9. Oktober 2007

Caenarfon & Penrhyn Castle

Den letzten Samstag habe ich zwei schicken Burgen gewidmet und ich war schwer beindruckt. Ok, in Deutschland haben wir auch jede Menge schicke Ruinen, aber die Huette von Lord Penrhyn ist schon ziemlich fetzig.

Station Nummer eins war Caernarfon in Nordwales, welches bereits 1283 gebaut wurde und die Waliser vor sich selbst und gegen andere schuetzen sollte. Der erste Waliser Prinz wurde hier gekroent und auch der aktuelle Prinz Charles wurde hier 1969 mit gewaltigem Aufwand zum Prinzen ernannt. Da wurde die Ruine wieder ordentlich restauriert und jetzt kann man auf fast allen Mauern rumklettern und unheimlich viele Fotos machen. Das ist also noch eine richtige Burg zum verteidigen, waehrend das Schloss von Lord Penrhyn nur wie eine aussieht, in wirklichkeit aber eine extrem noble Schloss auf dem Lande ist.

Caenarforn


Nach der recht "normalen" Ruine sind wir zum Schloss von Lord Penrhyn gefahren, der mit dem Bau 1826 begonnen hatte. Damit diente es also nur noch Repraesentativen Zwecken - und diesen Dienst erfuellt es sehr gut. Das Gebaeude ist voll in Schuss und wird als Museum genutzt, da so ziemlich jeder Raum mit historischen Mobiliar gefuellt ist. Vermutlich mussten sie nur ein paar Besucherleitschilder setzen und dann ging es los. Derweil restaurieren sie teilweise die Innenraeume und es sicht sehr abgehoben aus. Drinnen durften wir leider keine Fotos machen, wodurch eben mehr Bilder von aussen gemacht habe. Die Innenraeume sind klassisch ueberladen mit vielen geschnitzten Moebeln, gemalten Tapeten und Stuck soweit das Auge reicht. Und ich habe auch selten so aufwaendig und filigran gefertige Buntglasfenster gesehen. Des weiteren gab es noch jeweils ein kleines Dampfmaschinenmuseum, ein Puppenmuseum, ein Sklavereimuseum und ein Eisenbahnmuseum. Ach und was Wetter war natuerlich wieder grossartig.

Penrhyn Castle

Mittwoch, 3. Oktober 2007

Wetter & Luft

Also es hat hier vor kurzem wieder mal geregnet... Und da ich mich so gerne ablenke, hab ich natürlich gleich mal in die Statistik geschaut:
http://www.klimadiagramme.de/Deutschland/dresden.html
http://www.klimadiagramme.de/Europa/manchester.html

Damit sieht das regentechnisch gar nicht so extrem aus. Bloß im Südwesten von Großbritannien schaffen sie 240 Regentage und teilweise mehr als 2000 mm Niederschlag. Hier in Manchester sollen um die 140 Regentage sein und damit ist das voll korrekt.

Mittlerweile knallt die Sonne wieder richtig, aber das gibt sich bestimmt bald wieder. Diese harte Beleuchtung hat mich dennoch auf was anderes aufmerksam gemacht: Wenn hier auf der Oxford Road auf jeder Seite je 4 Busse anfahren, dann verdunkelt sich die Sonne doch schon merklich. Da kann ich dann auch die vereinzelten Fahrradfahrer mit Atemschutz verstehen. Wie auch immer; ich kann hier schmerzfrei atmen, und wenn ich gerade keinen Bus sehe, finde ich die Luft ziemlich gut.

Montag, 1. Oktober 2007

Essen & Trinken

So langsam arbeite ich mich durch das Nachtleben und es gibt hier doch durchaus auch nette Ecken. Und die Bierauswahl finde ich sehr erstaunlich. Im durchschnittlichen Pub haben die erstmal sechs oder acht Biersorten zum Zapfen bereit, aber die wenigsten sind aus England. Da gibt's eigentlich nur das Cider (was ja auch nur begrenzt unter Bier fällt), aber der Rest ist Import. So wird man hier mit holländischen, australischen und dänischen Bier eingedeckt. Also ein bisschen verwunderlich, aber da bin ich ja flexibel.

Ich bin hier ja in einem Wohnheim mit Rundumpaket untergebracht, dass heißt mir werden jeden Tag, ohne weiteres zutun, britische Köstlichkeiten aufgetischt. Prinzipiell frittieren sie hier ja gerne aber insgesamt komm ich damit recht gut zurecht. Mittlerweile freue ich mich sogar auf das Frühstück mit den Eiern und den Bohnen... Das ist dann so schön fettig, dass man da mit zwei Mahlzeiten am Tag hinkommt. Zwischendurch halte ich mich mit Früchten über Wasser, womit das insgesamt hoffentlich noch eine recht gute Ernährung ist. ;) Aber die haben hier auch recht schräge Kombinationen drauf: Nudeln mit einer dicken Kartoffel als Beilage. Da hab ich ja echt nicht schlecht gestaunt, aber so ist das halt, wenn man aus einem Kartoffelland kommt.

Nachdem mich an die verschärften Preise gewöhnt habe, bin ich nun auch mal in einem Bioladen gewesen. Und es macht es ja mental nicht mehr fett, wenn die Dinger statt sehr teuer sau teuer werden...

Wandern #2 - Wieder im Lake District

Dieses Wochenende konnte ich mich wieder für eine Wandertour motivieren und das Ziel war wieder das Lake District. Diesmal ging es in der nähe von Langdale los, was etwas weiter im Zentrum des Areals liegt. Das Wetter war diesmal entscheidend besser und wir konnten einen soliden Gipfel erklimmen und sogar von ihm die Gegend bestaunen. D.h. wir hatten absolut keinen Nebel und es war lediglich etwas diesig. Aber für englische Verhältnisse waren das top Verhältnisse und so waren auch ziemlich viele Menschen unterwegs. Daher sind das auch etwas mehr Bilder geworden, obwohl ich schon tapfer mit den Bilder gekämpft habe. Wenn ich dann etwas abgestumpft bin, bekomme ich solche Touren vielleicht wieder mit unter 10 Bilder hin. [Ich sortier die demnächst nochmal.]
Also kurz zusammengefasst: Eine sehr angenehme Gegend und mit dem Hiking Club muss man lediglich zur richtigen Zeit aufstehen und der Rest wird dann schon geregelt. Diesmal waren es wohl wieder zirka 15 km und 1500 Höhenmeter, aber da wird keine ernsthafte Statistik geführt.

Langdale, central Lake District